Neue Baugeschichtsergebnisse zur Burg Frauenstein

Foto: Burgruine Frauenstein von Süden vom Sandberg (Detailaufnahme), 2022

Im Jahre 2021 erschien in der Sächsischen Burgenforschung ein erster Artikel des Büroinhabers, 2022 folgt in den nächsen Wochen ein Zweiter. Im ersten Aufsatz gelang es durch Sichtung bisher unberücksichtigter Quellen, Teile der Baugeschichte einer der bedeutendsten Burganlagen Sachsens neu zu schreiben. Dies betrifft sowohl die Bauteile der Kernburg wie auch der Ringmauer, wo festgestellt wurde, dass diese mit dem Bau des Reanaissanceschlosses überformt worden sein muss. Damit war der Frauenstein nicht nur eine der innovativsten Anlagen des 14. Jh. mit Vorbildern in Thüringen und wohl noch weiter westlich, eine der stärksten Burgen des Erzgebirges in der Zeit des Sächsischen Bruderkrieges 1446-1451, sondern auch einer der größten Schloßkomplexe Sachsens in der Zeit des 16. Jahrhunderts. Der Aufsatz macht deutlich, dass man Wirtschaftshöfe, Schloss und die teilweise umgebaute Burg als bauliche Einheit betrachten muss. Zugleich wird aus den Quellen ersichtlich, dass es auch zu Zeiten August des Starken erste Denkmalpflegegedanken gab. Die Sanierungsgeschichte der Burg nach dem Stadtbrand 1728 lässt sich nach neuesten Erkenntnissen ebenso hervorragend nachvollziehen. Dabei konnte festgestellt werden, dass die heutige Kontur der Kernburg nicht erst um 1900 sondern inklusive Aussichtsplattform des Nordturmes bereits zwischen 1830 und 1860 geschaffen wurde. In einem weiteren Aufsatz, welcher noch im 2.Quartal 2022 erscheinen soll, werden weitere hist. Pläne und eine Vielzahl von historischen Grafiken vorgestellt. Im Anhang werden alle derzeit bekannten historischen Grafikmotive benannt. Es gibt allerdings eine derartige Fülle, dass nicht jede Untervariante aufgelistet werden konnte. Insgesamt sind über 40 Positionen vorhanden. Den sächsischen Sammlungen, wie den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, dem Staatsarchiv, dem Stadtmuseum, der Deutschen Fotothek sowie der SLUB und der sächsischen Denkmalpflege sei herzlich für die Möglichkeit der Veröffentlichung der entsprechenden Grafiken gedankt. In den nächsten Jahren ist die Fortführung der Aufsätze ebenso geplant, wie die Erstellung eines verfeinerten 3D-Modelles der Burg Frauenstein um 1460 und 1620, welches auf Arstempano veröffentlicht werden soll. Zu erwerben sind die die Bände der Sächsischen Burgenforschung beim Verlag Beier & Beran

Auf Arstempano kann man zusätzlich die Burg Frauenstein im Panoramarundgang erkunden.

Visualisierung: vereinfachtes Arbeitsmodell Burgruine Frauenstein um 1785; Arstempano 2019

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